35 Jahre Sportwagen-Manufaktur
WIESMANN - EVERYTIMER - BOLDMEN:
Die IDEE vom eigenen SPORTWAGEN

Wiesmann

Im Zeichen des Geckos.

von links:

Friedhelm Wiesmann, Martin Wiesmann

Die Brüder Bernd, Martin und Friedhelm Wiesmann sind in dem Autohaus ihrer Eltern groß geworden, was ihre hohe Affinität zu Automobilen erklärt. Schon als Kinder bastelten sie an alten, ausrangierten Fahrzeugen herum und übten sehr früh auf abgelegenem Terrain das Autofahren, so dass sie sich später in der Fahrschule auf die theoretischen Aufgaben hätten beschränken können. Während Bernd als Ältester das elterliche Autohaus übernahm, nahm Martin zunächst ein Ingenieurstudium in Fachrichtung Maschinenbau auf. Er sollte später als junger Ingenieur in der Konstruktionsabteilung einer Wuppertaler Firma industrielle Pumpen konstruieren, was mit Autos zunächst nichts zu tun hatte.

 

Friedhelms Schwiegervater war über viele Jahre Handelsvertreter für Kinderbekleidung und hatte beste Kontakte zu allen wichtigen Einkäufern/Einkäuferinnen der großen Handelshäuser und der Einkaufsverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er wollte sich selbstständig machen und überredete Friedhelm, zusammen eine Firma im Bereich Textilvertrieb zu gründen. So wurde Friedhelm bereits während seines Studiums zum Diplomkaufmann Unternehmer in einer für ihn fremden Branche. Als sich wenige Jahre später die Chance ergab, einen Konfektionsbetrieb mit rund 120 Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen zu übernehmen, entwickelte sich die Firma Köhler + Wiesmann GmbH nach und nach zum zweitgrößten Hersteller für Kinderbekleidung in Deutschland.

 

Mitte der 80-er Jahre wurde ersichtlich, dass man auf Dauer den Konfektionsbetrieb ins Ausland würde verlegen müssen, weil die Produktion von Bekleidung in Deutschland im Wettbewerb mit ausländischen Anbietern immer weniger konkurrenzfähig war. Man betrieb Standortanalysen und Investitionspläne und erarbeitete ein komplettes Konzept. Friedhelms Partner war bereits kurz vor dem Rentenalter und kam zu der Entscheidung, sich nicht mehr in ein solches Abenteuer stürzen zu wollen. Ohne den sehr erfahrenen Textiler wollte aber auch Friedhelm ein solches Engagement nicht eingehen, man kam überein, das Unternehmen noch solange weiterzuführen, wie eine wirtschaftlich sinnvolle Produktion noch möglich war, gleichzeitig aber keine Erweiterungsinvestitionen mehr zu tätigen. Personal, welches das Unternehmen verließ, wurde nicht mehr ersetzt. Für Friedhelm war somit klar, er würde sich irgendwann beruflich neu orientieren müssen.
 

Martin wollte immer schon etwas im Autobereich machen, aber es fehlte die zündende Idee. Er hätte als Ingenieur auch zu einem der großen Konzerne im Automobilbereich gehen können, aber die Vorstellung, dort nur für einen Kleinstbereich der Entwicklung und Konstruktion zuständig zu sein, hielt ihn davon ab. Ein Besuch der beiden Brüder auf der Jochen Rindt Show in Essen (Sport- und Rennwagenausstellung) im Dezember 1985 ergab den Startschuss für die spätere Sportwagen – Manufaktur Wiesmann : nachdem die beiden auf die ausgestellten Sportwagen der damals bereits existierenden Manufakturen und Kleinserienhersteller stießen und diese detailliert in Augenschein genommen hatten, stellten sie fest, dass die Exponate eine mangelhafte Detailqualität aufwiesen und zum Teil mit 30 Jahre alten Motoren bestückt waren. Am Abend saßen die Brüder zusammen und diskutierten über das Erlebte. Sie kamen zu dem Ergebnis, da müsse noch Platz im Markt sein für ein deutsches Unternehmen mit besserer Technik und besserer Detailqualität. Nach einem lebhaften Meinungsaustausch entschieden Martin und Friedhelm, ihren eigenen Sportwagen entwickeln, bauen und vertreiben zu wollen.

 

Die Idee vom eigenen Sportwagen war geboren!



BOLDMEN

DRIVE. LIKE NO OTHER.

von links:

Harald Käs, Friedhelm Wiesmann, Michael Käs

Friedhelm Wiesmann hatte nach 26 Jahren intensivster Arbeit seine Geschäftsführertätigkeit in der Wiesmann Sportwagen-Manufaktur auf persönlichen Wunsch niedergelegt und lebte mit seiner Frau Slavica in Rottach-Egern am Tegernsee. Er beriet über seine Firma Wiesmann Consulting Start-Ups und Firmen aus allen Branchen, speziell im Bereich Marketing/Vertrieb, erarbeitete Businesspläne und Vermarktungskonzepte und hielt Vorträge vor Geschäftsleuten, in denen er seine umfangreichen Erfahrungen als selbstständiger Unternehmer in einem ganz speziellen Bereich weitergab. Diese Aufgaben füllten seinen Tag aus, ohne dass er permanent 7 Tage pro Woche arbeiten musste und ein wenig mehr das Leben genießen konnte. Er dachte nicht daran, sich in seinem Alter nochmal in ein automobiles Abenteuer stürzen zu wollen.

 

Eines Tages rief ihn der ehemalige Chef der BMW M GmbH an, mit dem er zu seinen Wiesmann-Zeiten oft zu tun hatte. Dieser informierte ihn darüber, dass es in Welden bei Augsburg eine kleine Firma gab, in der die Herren Harald und Michael Käs einen Sportwagen in Handarbeit bauten, der durch eine außergewöhnlich hohe Detailqualität auffallen würde. Man benötige dort Unterstützung im Bereich Marketing/Vertrieb. Man vereinbarte, die Firma in Welden gemeinsam zu besuchen.

 

Friedhelm Wiesmann ging zu dem Zeitpunkt davon aus, ggf. ein neues, befristetes Mandat zu übernehmen, um für das kleine Unternehmen Marketing- und Vertriebskonzepte zu entwickeln. Als sich die Herren Käs und Friedhelm Wiesmann zum ersten Mal trafen, wurde allen gleich bewusst, dass man die selben Ansichten vertrat und menschlich gut miteinander harmonierte. Nach so langer Zeit im Automobilbau konnte Friedhelm Wiesmann die Qualität eines handgefertigten Sportwagens wirklich beurteilen. Während die Herren Käs ein wenig ehrfurchtsvoll auf das blickten, was der alte Herr in seinem Leben bereits geschaffen hatte, war dieser von der Arbeit der beiden sichtlich angetan. Klar war aber auch, dass mit der Beendigung der Produktion des Basisautos seitens der BMW AG auch der Lebenszyklus ihres Sportwagens zu Ende gehen würde. Man legte die Beendigung des Projekts Everytimer auf eine limitierte Stückzahl fest.

 

Es stellte sich somit die Frage, ob dem ersten Projekt ein zweites folgen sollte. Nach einigen Überlegungen entschieden die Drei, gemeinsam ein neues Sportwagen-Projekt in Angriff zu nehmen.

 

Die Idee vom gemeinsamen Sportwagen war auch hier geboren!


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